Wanderausstellung „Menschen in Bewegung“ am Gymnasium Bruckmühl
Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Freiwillig oder erzwungen? Wie erfolgt das Ankommen an einem neuen Ort? Freundlich oder reserviert? Welche Folgen hat Migration für die Herkunftsländer, welche für die Ankunftsregionen? Diese und weitere Fragen thematisiert die Ausstellung „Menschen in Bewegung“ des P -Seminars Geographie (Leitung: Elisabeth Nilges). Zur Auftaktveranstaltung im März stellte Olga Khudoshina (Friedrich-Ebert-Stiftung) die fünf Säulen der Wanderausstellung vor: Arbeitsmigration, Bildung, Irreguläre Migration, Binnenmigration und Flucht.
„Migration ist ein uraltes Menschheitsthema und die menschliche Sehnsucht nach einem Leben in Sicherheit und Frieden uneingeschränkt nachvollziehbar. Sie verlangt von allen Seiten Offenheit und ein respektvolles Miteinander, um zu gelingen“, so Olga Khudoshina, angesichts ihrer persönlichen Biographie – gebürtige Russin, Ehemann aus Marokko, wohnhaft in Deutschland – quasi Expertin par excellence.
In einem anschließenden Rollenspiel übten die Gäste den Perspektivenwechsel: Was wäre, wenn ich nicht das Privileg der deutschen Staatsangehörigkeit hätte? Wenn ich in meiner Heimat religiös verfolgt wäre? Wenn der Klimawandel die natürlichen Lebensgrundlagen meiner Heimat so irreversibel zerstört hätte, dass ich in Europa Schutz suchen müsste?
Die Komplexität und Aktualität des sensiblen Themas „Migration“ brachte dieser sorgfältig und umsichtig gestaltete Abend, zu der der AK Catering (Leitung: Veronica Suttner) kulinarisch seinen charmanten Beitrag leistete, eindrucksvoll zur Geltung.
In Intensiv-Workshops brachte das neunköpfige P-Seminar bis zu den Osterferien allen Jahrgangsstufen am Bruckmühler Gymnasium die Migrationsthematik anschaulich näher. Gegen die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ (Papst Franziskus) und für Toleranz und Offenheit setzte „Menschen in Bewegung“ ein aktives Zeichen. Oder in den Worten von Navid Kermani: „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näherkommen.“
Mitmenschlichkeit beginnt konkret bei jedem Einzelnen, jeden Tag.
Text: C. Buxot